Papa sein dagegen sehr.
Rikki Tim-Tom
oder
587 Möglichkeiten, ein Baby falsch zu halten
Ein Fortsetzungstagebuch
Das erste Jahr, Monat 1
Kapitel 1/20
Zum ersten mal allein mit Rikki
Mama ist nicht da, und zum ersten mal bin ich ganz allein mit Rikki.
Wie anders alles auf einmal ist. Was für Geräusche mir auf einmal auffallen.
Ich rauche meine Zigarette in der Küche und Rikki liegt brav in unserem Schlafzimmer. Das macht mir doch sonst nichts aus. Ich hole mir die Zeitung und will mich ablenken. Aber es klappt nicht. Aber wenn die Irena da ist, lese ich doch auch. Also besuche ich meine Tochter, und siehe da, sie ist wach. Ganz zufrieden liegt dieser kleine Wurm in dem riesengroßen Bett und Ihre riesigen Kulleraugen sehen mich an. Was tut man, wenn einen sein drei Wochen altes Baby so ansieht? Ich setze mich auf die Bettkante, und wir sehen uns beide in die Augen. Was für ein Wunder.
Ich nehme sie und trage sie ins Wohnzimmer. Das Kissen, auf dem sie liegt, ist wie ein Bett, und etwas, das ich als Kopfkissen verwenden kann, finde ich nicht. Der Kopf ist einfach viel zu klein. Aber ich kann ihre Decke ein bisschen einrollen, dass sie gemütlich liegt. Eigentlich wäre es besser, sie ein bisschen einzuschlagen, aber es geht schon.
Ich betrachte sie ein bisschen, dann hebe ich sie vorsichtig wieder hoch, schlage die Decke zwei mal ein und lege sie wieder hin. Jetzt liegt sie bequem. Ist es gut, dass sie nicht sprechen kann? Würde sie mir jetzt von Äonen Jahren erzählen, könnte sie mir die tiefsten Geheimnisse enthüllen?
Ich denke mir, ich lass mich einfach auf sie ein. Und wie ich sie ansehe, ist es, als ob mich ein Hauch der Unendlichkeit streift. Als ob ich nahe an einer Wand stehen würde, und es würde nur ein kleiner Schritt nötig sein, und ich könnte hindurch sehen.
Es ist zu stark für mich. Ich bin aufgewühlt, ich hebe meine Tochter auf und trage sie in der Wohnung herum, ganz eng drücke ich sie an mich und jetzt, da ich ihre Augen nicht mehr sehe, durchflutet mich ein Strom von Wärme, und wir schließen ein Bündnis. Egal, was auch immer passieren wird, wir werden zusammenhalten und ich will ihr alles lernen und geben, zu dem ich fähig bin.