Papa sein dagegen sehr.
Rikki Tim-Tom
oder
587 Möglichkeiten, ein Baby falsch zu halten

Ein Fortsetzungstagebuch

Das erste Jahr, Monat 8
Kapitel 1/60

Wie die Kika zu Ihrem Namen kam

Wie gut eine Mama ist, merkt man sofort.

Und es gibt nur gute Mamas.

Aber manchmal sind Mamas nicht da, und dann stellt sich heraus, ob sie unersetzbar sind.

Irena hat Schule. Sie macht ja nebenher eine Ausbildung zur Fotografin.

Gott sei dank haben wir die Jenny gefunden. Unsere Tagesmama hat selbst zwei Kinder, etwas älter als Rikki, aber wunderbare Spielgefährten.

Für 14 Tage muss ich nun die Rikki jeden morgen abgeben, und abends wieder abholen. Jedes mal 11 Minuten im Auto allein mit Ihr. Ich mache es zu einem Fest.

Täglich zwei mal Konversation ohne Pause und ohne Nachdenken.

Als erstes erkundige ich mich ausführlich, was der Tag so alles gebracht hat.

Hat sie schön gespielt?

Hat sie Heimweh gehabt?

Nicht die Bohne. Sie hat beste Laune und ist empfänglich für meine Erzählungen. Sie ist natürlich neugierig, wie ich den Tag ohne sie überstanden habe.

Natürlich habe ich den ganzen Tag nichts anderes gemacht, als mich auf sie zu freuen. Und so spreche ich zu ihr:

„Hallo Rikki, Ticki, hallo Micki Pikki, heute ist ein guter Tag.

Tikki takki, zicki zacki, weil ich meine Tochter mag…“

Ja, sie liebt unsere Zwiegespräche auf der Heimfahrt immer sehr.

Meistens mit, aber manchmal auch ohne Melodie unterhalten wir uns so auf das angeregteste.

„Rikki, Pikki, picka, Packa, Ticka, Kika- “

„Iiihh“, unterbricht sie mich da lautstark, und ich frage, was denn los sei.

Eigentlich gar nichts, aber Kika hat ihr einfach gefallen. Also bleibt´s dabei.

Natürlich tagt abends der Familienrat, und Irena gefällt der Name auch. Es sollen keine drei Wochen vergehen, dann fangen auch schon Onkels und Tanten an, die Rikki „Kika“ zu nennen.

Wo doch damals, als wir uns auf „Rikki“ geeinigt haben, ein wichtiges Argument war, dass es dabei keine blödsinnigen Abkürzungen gibt. Na ja, aber Kika ist schließlich etwas anderes, und sie selbst hat ja lautstark mit ihrem Iiihhh zu verstehen gegeben, dass das ihr neuer Lieblingsname ist.

 

 

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