Papa sein dagegen sehr.
Rikki Tim-Tom
oder
587 Möglichkeiten, ein Baby falsch zu halten
Ein Fortsetzungstagebuch
Das vierte Jahr, Monat 3
4-39
Ich will meine Ruhe
Irena und Tim besuchen Tante Slava und ich bin mit Rikki allein.
„Papa, musst Du jetzt Fußball schauen?“
Ich denke gar nicht, dass heute Fußball im Fernsehen kommt. Aber tatsächlich- Rikki hat recht. Ein Spiel vom Club wird live übertragen und ich mache es mir mit Rikki im Wohnzimmer gemütlich. Bestimmt 10 Minuten lang sagt Rikki gar nichts. Auf einmal meint sie:
„Papa, willst Du Deine Ruhe haben?“
Und weil Fußball läuft, sage ich natürlich: „Ja, Papa will seine Ruhe haben,“ und die Antwort kommt prompt. „OK, Papa, ich will auch meine Ruhe haben!“
Und ohne an das Geschlecht meiner Tochter zu denken, kommt mir der Spruch in den Sinn: ist das schön, Fußball ohne Frauen zu schauen.
So sitzen wir eine Weile, und irgendwann denke ich mir, ich könnte ja der Rikki ein bisschen Grundwissen vermitteln. Und so fange ich an, ihr zu erklären: „Schau mal, Rikki, die roten, das ist Nürnberg.“
„Ja,“ sagt Rikki.
„Und die grünen, das ist Bremen.“
„Ja,“ sagt Rikki wieder.
„Und Nürnberg, das sind die guten, die sollen gewinnen!“
Und noch einmal kommt die lapidare Antwort: „Ja!“
Und nun fühle ich mich sicher, und ich denke mir, wir können etwas tiefer in die Materie eindringen. Und ich sage: „Und die roten, Nürnberg, da sagt man nicht Nürnberg dazu, sondern Club. Das ist der Club!“
„Ja, Papa,“ kommt die verblüffende Antwort, „man muss immer ja sagen!“